Konsumismus |
Ein paar Zitate aus
Wikipedia / Konsumismus:
Konsumismus ...... ist ein seit den 1970er Jahren sich
einbürgernder Begriff, der u.a. von Pier Paolo Pasolini
gebraucht wurde, um den Konsum in den westlichen
Gesellschaften als übersteigert zu kritisieren.
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Als „alltäglicher Konsumismus“ wird die
........ Tendenz vieler Menschen in den
Konsumgesellschaften beschrieben, sich mit Produkten
oder Dienstleistungen zu identifizieren und ihr
Selbstwertgefühl davon abhängig zu machen. Dabei werden
Produkte mit kommerziellem Markennamen und
statushebenden Versprechungen vorgezogen.
.....
Eine populäre Kritik des Konsumismus haben John de
Graaf, David Wann und Thomas Naylor vorgelegt.
Sie sprechen von "Affluenza", der Überflusskrankheit
oder der „Zeitkrankheit Konsum“; dieses
Kunstwort verbindet „Influenza“ und
„Affluence“ (Wohlstand, Reichtum,
Überfluss).
Als Symptome dieser Krankheit nennen die Autoren
Schulden, eine Überproduktion von Waren, Unmengen an
Müll sowie Angstzustände, Gefühle der Entfremdung und
Verzweiflung. Hervorgerufen sei die Krankheit durch die
Gier nach immer mehr materiellen Gütern. Als Weg der
Gesundung biete sich der konsequente Abschied vom
konsumistischen Lebensstil - im Sinne
„freiwilliger Einfachheit“ an.
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In den letzten
Jahren hat sich der Wertverfall der Waren rapide
beschleunigt.
Auf dem
Elektroniksektor ist das Phänomen am
deutlichsten. Kaum haben Sie ein neues Handy
erworben, kommt schon die nächste Generation
auf den Markt, die wieder neue Funktionen
besitzt oder 'besser ausgestattet' ist.
Galt früher: Nach dem Rausch des
Kaufens kommt der Kater des
Verbrauchens*, so ist jetzt gar
nicht genügend Zeit vorhanden, ein Gerät bis
zum Ende seiner Lebensdauer zu nutzen, will man
nicht gestrig erscheinen. Werden Gegenstände,
über deren Erwerb man sich gerade noch gefreut
hat, so schnell entwertet, so erscheint die
Freude im Nachhinein als ungerechtfertigt und
man fühlt sich wegen seiner Naivität
beschämt.
Anders als bei Möbeln steht im Bereich der
Digitalisierung wenigstens zum Teil eine
technische Entwicklung im Hintergrund, die
diese Marktdynamik rechtfertigt, wobei man
sicher mehrere Zyklen auslassen kann, ohne viel
zu versäumen.
* vermutlich von Wolfgang Fritz Haug,
Kritik der Warenästhetik, 1971,
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Anders bei
Möbeln:
Seit Möbel immer mehr als der Mode unterworfene
Waren behandelt werden, scheint es hin und
wieder notwendig, sich schnell einmal neu
einzurichten. Bezeichnend für diesen Trend sind
Werbespots, die dazu animieren im Wohnzimmer
einmal gründlich mit den alten Möbeln
aufzuräumen - alles fliegt aus dem Fenster, um
neuen Möbeln
Platz zu machen, die gerade so günstig sind.
Was hier aus dem Fenster geflogen kommt, hat
höchstens ein paar Jahre auf dem Buckel und ist
in der Regel vom Material her als Sondermüll zu
behandeln. Nebenbei sind die grauslichen
alten Möbel
vor wenigen Jahren als wunderbar und
glücklichmachend von einer ganz ähnlichen Firma
verkauft worden.
Auch das Geld für billige Möbel will verdient
sein und der Preis, den man bezahlen muss, um
bei diesem Spiel mitzumachen ist, die eigene
Lebenszeit zur Herbeischaffung des
entsprechenden Einkommens zu verwenden. Da
bleibt keine Zeit übrig - zum Beispiel zum
Kochen. Also kauft man sich 'was Fertiges und
so geht das Spiel der Abhängigkeiten in die
nächste Runde.
Kleiner Exkurs
zum Versandhandel.
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Die Selbstbestimmung
zurückholen.
Als Alternative bietet sich der Ausbau von Bereichen
an, in denen wir vom Konsum unabhängig und
selbstbestimmt handeln. Allerdings: Schon das geringste
Interesse von Menschen an selbstbestimmten Tätigkeiten
zieht sofort heftige wirtschaftliche Aktivitäten nach
sich, mit dem Ziel Gewinn daraus zu schlagen.
Wachsendem Interesse am Kochen folgt ein Boom im
Kochbuchbereich und an Küchensendungen im TV auf dem
Fuß. Es entsteht der Eindruck, dass man sich ohne
mannigfaltiges Zubehör und in Seminaren erworbenem
Knowhow besser nicht an die Sache heranwagen sollte.
(da sind wir natürlich auch dabei: Kochbuchständer)
Seit Jahren war ich unglücklich über das Roggenbrot, das es
in unserer Gegend zu kaufen gibt,
Weizen-Roggen-Mischbrote aus fertigen Backmischungen
mit allerlei Treibmitteln und Zusatzstoffen, mit
gummiartiger Haut und pappiger Konsistenz, wobei die
genaue Ursache in diesem Fall egal ist. Ich mag sie
einfach nicht. Pizzateig und Weißbrot hatten wir immer schon
selbst gemacht und so wollte ich mir nicht unbedingt
eine neue Arbeit anfangen, die regelmäßig, etwa alle
zwei Wochen zu erledigen ist.
Irgendwann war die Zeit trotzdem dafür reif und wir
haben Roggenmehl bei der Biobäuerin besorgt.
Brot besteht aus Mehl,
Wasser und Salz.
Wie der Sauerteig anzusetzen
ist, wusste ich noch von früher: Etwas Roggenmehl in
ein 1 Liter Einweckglas ohne Gummi geben, mit
handwarmem Wasser teigig anrühren. Drei Esslöffel
Naturjoghurt dazurühren, Mehl darüberstauben. Am besten
bei 30° - also auf der Heizung, nicht zu warm! -
warmstellen. Nächsten Tag durchrühren und wieder mit
Mehl abdecken, wenn er zu fest wird, etwas warmes
Wasser dazu. Ab dem dritten Tag kann man beim Umrühren
die Blasen sehen, die durch die Gärung enstehen und er
beginnt fein-säuerlich zu duften. Je nach Wärme kann es
auch etwas länger dauern. Am Abend vor dem Backtag
sollte das Glas zu drei Vierteln voll sein.
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UVUV
Backtag: |
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9°° |
Cirka. 1,5 kg Mehl in
Schüssel geben. |
Sauerteig dazu. |
Nach und nach Wasser
- gut ein Liter - dazu. Menge merken! |
Teig zusammenrühren,
Konsistenz einer Kleistermasse. |
Mit Mehl bestäuben,
zudecken, warmstellen. |
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15°° |
Der Sauerteig hat
sich im Teig vermehrt, der Teig ist aufgegangen. |
Zwei Brotformen
vorbereiten. Dazu Tuch großzügig mit Mehl bestreichen
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...und in eine
passende Schüssel oder einen Korb legen. |
Teig auf die
Arbeitsfläche geben. Sauerteig zum Weitervermehren
abzweigen. |
Je Viertelliter
Wasser, das man zum Teig gegeben hat ein gehäufter
Teelöffel Salz. |
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Jetzt ist Zeit,
den vor dem Salzen des Brotteigs abgezweigten Sauerteig
zum Aufbewahren im Kühlschrank herzurichten. Dazu mit
so viel Mehl verrühren, dass eine krümelig trockene
Masse entsteht. In dem trockenen Zustand ist der
Sauerteig ohne Pflege mindestens zwei Wochen im
Kühlschrank haltbar. |
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15°° |
Kümmel und
Fenchelsamen dazu. Brotteig auf bemehlter Arbeitsfläche
kneten. |
Zwei Laibe formen und
in die vorbereiteten Formen legen. Abdecken,
warmstellen. |
Zugedeckt sollen die
Laibe jetzt an warmem Platz cirka drei bis fünf Stunden
gehen. |
Geruchstest vor dem weiteren
Gebrauch: Riecht säuerlich frisch. |
Trocken und mit Mehl
bedeckt zur Lagerung in den Kühlschrank.. |
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20°° |
Backofen auf 250°
vorheizen. Brotlaibe mit Hilfe eines Bretts stürzen und
aufs Backblech rutschen lassen. |
Wird aus der Masse
nur ein Brotlaib geformt, so stürzt man das Brot direkt
auf's Backblech/Backpapier. Mit Stricknadel
spiralförmig - oder nach Geschmack - einstechen. |
15 Minuten bei 250°,
dann cirka 45 Minuten bei 200° Ober- und Unterhitze
fertigbacken. Um eine weichere Kruste zu bekommen hin
und wieder mit Wasser besprühen. |
Wird aus derselben
Menge nur ein Laib geformt: Backzeit insgesamt
eieinhalb Stunden. Brote fertig: Es
klingt hohl, wenn man auf den Boden klopft. |
Luftig auskühlen
lassen. Das heiße Brot gibt eine Menge Feuchtigkeit ab!
Am nächsten Morgen anschneiden.
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